Donnerstag, Januar 11

Besser spät als nie

Heute morgen gegen 9.20 Uhr dachte ich im Halbschlaf:
Komisch, dass der Wecker gar nicht geht, ich muss doch irgendwann mal aufstehen, wie spät ist es denn?

Ich sah auf die Uhr. 9.20 Uhr.
Ist heute Samstag? Vielleicht ist heute Samstag. 9.20 Uhr, kann ja gar nicht sein, 9.20 Uhr während der Woche.

Pause.
War gestern Freitag? Ich kann mich nicht erinnern.

Pause.
Warum ist Keks nicht da? Ach ja, Keks musste um 6 Uhr zum Flughafen. Arbeitet der jetzt schon am Wochenende?

Pause.
Keks arbeitet doch nicht am Wochenende.

Pause.
Ist heute gar nicht Samstag? Aber wieso ist es 9.20 Uhr?

Pause.
Scheiße! Was mach ich jetzt?

Hektisches Gewusel meinerseits. Ich überprüfte noch dreimal den Wecker, ob er falsch gestellt war (Fehlanzeige), den Kalender, ob doch Samstag ist (auch Fehlanzeige), mein Gedächtnis, ob ich heute aus irgendwelchen Gründen frei hab (auch Fehlanzeige).
Da ich mich am besten Willen nicht an die Telefonnummer der Agentur erinnern konnte, suchte ich meine Visitenkarte und rief die Zentrale an. Chefsekretärin D.:
Ach, Frau Phoebe, nur keine Hektik, macht ja nix, ich sag Chef1, sie sind in einer Stunde da.

Eine Stunde später sah ich mir selbst, etwas neben mir stehend, zu, wie ich in der Agentur ankam, irgendwas von „Wecker nicht gehört“ nuschelte und mich still an meinen Schreibtisch verdrückte.

Kollegin K. vermutete, ich hätte die beiden Cocktails, die wir gestern nach der Arbeit zu uns genommen hatten, nicht ganz vertragen.
Chefin1 meinte, sie wäre ja froh, dass ich überhaupt noch aufgewacht wäre.
Kollegin C. wies mich freundlicherweise darauf hin, dass morgen auch nicht Samstag sein wird.

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