Montag, Januar 22

Wohnungsbesichtigung

Am Sonntag war Wohnungsbesichtigungsmarathon (= wir haben zwei Wohnungen besichtigt). Eine Wohnung in der Hegestraße haben wir einfach so aus Spaß besichtigt. Offensichtlich waren noch eine Menge anderer Leute auch der Meinung, dass es ein super Spaß sei am Sonntag früh um 11 Uhr durch Wind und Regen zur Hegestraße zu marschieren und sich durch eine völlig mit Wohnungsbesichtigern überfüllte Wohnung zu quetschen.
Die Wohnung war auch ganz toll zu besichtigen, da sie nicht möbliert war, das heißt auch die Glühbirnen waren schon ausgezogen und da es draußen ein bisschen duster war, konnte man sich zumindest schon mal gut vorstellen, wie sich die Wohnung bei Stromausfall anfühlt. Auch das Bad war sehr gut zurechtgemacht, es stand voller Werkzeug und Putzzeug und Renovierzeug und ich glaube, es hatte eine Badewanne.
Wir haben uns natürlich eingereiht in die Liste der Interessenten, man weiß ja nie. Aber nachdem ich alle diese anderen Menschen gesehen habe, die schon mental (und lautstark verbal) die Wohnung eingerichtet haben, habe ich einen spontanen Abwehr- und Fluchtreflex entwickelt. Es können doch nicht einfach wildfremde Menschen hier durch die Wohnung laufen und ihr Bett im Wohnzimmer aufstellen!

Später am Tag waren wir in "unserer" Wohnung, deren Mieter wir schon "kennengelernt" haben. Leider war auch dies eine öffentliche Massenbesichtigung, die eigentlich geplante Privatbesichtigung war wegen Terminschwierigkeiten nicht zustande gekommen. Es stellte sich dann auch heraus, dass die vermeintlichen Mieter nur Untermieter waren und folglich auch keinen Einfluss auf die weitere Vergabe der Wohnung haben. Unser Wettbewerbsvorteil ist also wieder dahin. Wir haben dann versucht, uns bei dem Makler ein bisschen beliebt zu machen, indem wir über seine Witze ganz laut lachten, viel lauter als die anderen. Ob es was geholfen hat, werden wir sehen.

Als wir wieder zu Hause waren, haben wir unsere eigene Wohnung besichtigt. Wir fanden, dass sie genau richtig ist und auch sehr schön eingerichtet und dass sie genau zu uns passt. Und wenn sie vielleicht auch ein ganz klein bisschen zu klein ist für uns, macht sie das locker weg durch ihren Charme und all die wunderschönen Erinnerungen, die wir mit ihr verbinden. Vielleicht bleiben wir einfach, wo wir sind.

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